In den dunklen, finsteren Stunden des Herbstes laden wir Sie, liebe Leser ein, zu einer Märchenstunde der etwas anderen Art.
Es war einmal ...
... im Jahre 2002. Der damalige Kaiser der Bürgermusikkapelle Mondsee, Franz Schwed der Große, beschloss, dass sein treuer Hofknappe Hannes von den Nussbäumen an der Spitze seines Hofstaates Gesellschaft braucht.
In Frage kamen dafür natürlich nur jungfräuliche, holde und auch trinkfeste Maiden. Wo aber sollte Kaiser Franz der Große nun solche Mädchen finden?
Er sattelte mit seinem Knappen die Pferde Beemwe und Vauwe und sie machten sich auf die Suche. Im nicht so fernen, doch wunderschönen Innerschwand, so erzählte man sich, gäbe es genau die richtigen Mädchen: hold, jungfräulich und trinkfest! Und tatsächlich: Sie fanden 4 Maiden, die genau für des Kaisers Dienste passten.
(Noch-Jungfrau) Fürstin Andrea von Widlroither,
Gräfin Sabine Gaderer aus den Oberwangen,
Baroness Andrea von und zu Mayrhofer,
Prinzessin Eva Hierl-Ferholzinger
Dem Werben des Kaisers samt seinem Hofstaat konnten sich die Jungfrauen nicht widersetzen und so traf man sich eines schönen Sommertages zum Kennenlernen.
Es war Liebe auf den ersten Blick!
Kaiser Franz mit Maid Andrea und Evi
Hofknappe Hannes mit Maid Andrea, gen. Anschi
Über das Geschäft mit dem Schnaps wurde man sich schnell einig. Einzig das bewahren der Keuschheit der Maiden bereitete Kaiser Franz und Hofknappe Hannes Sorgen. So versprach der Kaiser seinen neuen Hofbediensteten einen Keuschheitsgürtel anzufertigen. Leider blieb es nur bei den Versprechungen...
Nach endlosen Marschproben neben dem Misthaufen des Gutsherren zu Daxa, strengen Unterweisungen zum Schnapsverkauf und einer außergewöhnlich feschen Gewandung konnten die holden Maiden offiziell als Marketenderinnen der Bürgermusik Mondsee ihren Dienst am 1. Mai 2003 antreten.
Es folgten viele lustige Ausrückungen und Zusammenkünfte der verschiedensten Art:
Geburtstagsständchen ...
Ausflüge ...
Weckruf ...
Sommerkonzert ...
Marschwertungen ...
Glöckeln ...
Bundesmusikfest ...
Fasching ... (Sendung mit der Maus!)
kirchliche Anlässe ...
Marschproben ...
Wallfahrten ...
Volleyballspiele ...
Musikfeste - im speziellen Fall Tracht & Musik 2008
Doch leider ist das vermeintlich einfache und leichte Geschäft mit dem Schnaps nicht immer so einfach:
Kaiser Franz der Große und Hofknappe Hannes von den Nussbäumen mussten einschreiten. Der Hofstaat wurde aufgefordert, die Maiden zu verwöhnen und ihnen jedweden Wunsch von den Augen abzulesen ...
Man schickte sie auf Erholung, ...
verköstigte sie mit den wunderbarsten Speisen, ...
... und versuchte es gar mit jungen Herolden aus fernen Landen!
Sogar zu einer Marketenderinnen-Misswahl wurden die schönen Jungfrauen entsandt und die holde Maid Sabine konnte den ehrwürdigen 2. Platz der Einzelwertung erreichen.
Leider waren alle Bemühungen des Hofstaates nicht ausreichend. Nach 6 Jahren und 12 600 (!) verkauften Stamperl Schnaps (zur Freude des Schatzmeisters Alex zu den Ellmauern), beschlossen die 4 Maiden aus dem Dienst des Kaisers, mittlerweile Hannes von den Nussbäumen der Erste, auszutreten.
So kam es, dass die 4 Maiden Anfang des Jahres 2009 den Hofstaat des Kaisers der Bürgermusikkapelle Mondsee verließen. Und wenn sie nicht gestorben sind ...
Nein, gestorben sind sie nicht, sie leben glücklich und zufrieden verstreut über die Landen.
von links nach rechts:
Sabine Gaderer schloss sich dem Hofstaat als Trompeterin an, lernt nun die hintere Seite des Hofstaates kennen und vor allem die andere Seite des Schnapsfassls ...
Andrea Wallinger ist aufgrund des nie gefertigten Keuschheitsgürtels im Sommer '09 Mama eines strammen Maximilian den Dritten geworden, und lebt zufrieden mit Ihrer kleinen Familie in St. Georgen im Attergau.
Andrea Mayrhofer konnte dem Werben eines neuen Hofstaates (mit einem jüngeren Kaiser!) nicht widerstehen, und verbringt ihre Zeit mit vollem Einsatz beim Verein Daraja.
Eva Hierl hat mit ihrem Bewunderer eine kleine Wohnung bezogen, und erfreut sich nun dank freier Sonntage einer Bräune, die mehr als nur den Ausschnitt der Dirndlbluse erwischt.
Da 6 gemeinsame Jahre die Maiden doch eng zusammengeschweißt haben, treffen sie sich auch heute noch gerne und blicken auf die fröhliche Zeit am Hof der Bürgermusik Mondsee zurück.
... und Kaiser Hannes von den Nussbäumen der Erste?!?!
Er war natürlich sehr, sehr traurig, seine treuen Begleiterinnen aus dem Dienst verabschieden zu müssen. So zog er erneut aus, um 4 neue Maiden zu finden, die ihm in der einsamen ersten Reihe Gesellschaft leisten. Wo er suchen musste, wusste er ja schon ...
Liebe Andrea! Liebe Eva! Liebe Andrea! Liebe Sabine!
Die Bürgermusik Mondsee dankt Euch von Herzen für Euren Einsatz als Markentenderinnen und wünscht Euch viel Glück für Eure Zukunft!
Text: Andrea M., Eva H., Andrea W., Sabine G.
Fotos: Archiv
Red.: Renate Mayrhofer