Oh welch JUBEL herrschte, als edle Damen und schneidige Herren am 27.9.2014 aufbrachen, um die gelobten Lande jenseits der Hohen Tauern zu sehen...
Kultur - Tradition - Gaudi
diese 3 Dinge verbindete Organisator Thomas Ebner gekonnt, in dem er einen Ausflug in den Salzburger Lungau zusammenstellte.
Samstag: Silberbergwerk in Ramingstein
Bereits die Anfahrt in den Lungau früh morgens war eine lustige Angelegenheit.
Und als wir den Tauerntunnel verließen, versprach herrliches Wetter einen herrlichen Tag!
Im Lungau Maut zu zahlen ist nichts Neues -
wie wir später noch erfahren werden...
In Ramingstein angekommen, hatten wir das Vergnügen bei der Amtsübergabe des Bürgermeisters vorbeizukommen. Diese wird dort zelebriert mit bunten Wägen und Verkleidungen - ein bisserl wie Fasching, nur wärmer ist es.
Jeder Verein ist mit von der Partie, und zu Ehren der beiden Bürgermeister lässt sich jeder etwas ganz besonderes einfallen.
Wir Bürgermusiker + Partner mussten mitten durch die Aufstellung (so was dummes aber auch...) um zum Silberbergwerk zu gelangen...
Passt doch perfekt - nur der See fehlt am Wappen!
a bissl versteckt, aber: die Musikkapelle Ramingstein nimmt Aufstellung
in Sumsibienen-Verkleidung (böse Zungen behaupten, da hat Raiffeisen seine
Hand im Spiel)
Die Feuerwehr beim wohl wichtigsten Löscheinsatz im Jahr!
Ein lustiger Beginn unseres Ausflugs kann man sagen!
Die kurze Wanderung führte uns zum Silberbergwerk in Ramingstein.
Dort erwartete uns eine spannende Führung durch die uralten Stollen, in den bereits im frühen Mittelalter Silber abgebaut wurde. Eine mühevolle Handarbeit mit Meissel und Hammer, die aber den Arbeitern zur damaligen Zeit einen guten Verdienst einbrachte. Sogar eine Art "Sozialversicherung" für die (ausschließlich!) Grubenarbeiter gab es damals bereits. Jeder bezahlte einen kleinen Anteil in die "Bruderlade" ein, und bei einem Unglück konnte so dem Verletzten oder der Witwe eine kleine Hilfe gewährleistet werden.
Viel Silbererz gab der Berg nicht her (13g/t), sodass die Bergwerksstollen bereits Anfang das 20 Jhdt. geschlossen wurde. In den 90er Jahren wurde damit begonnen, einen Teil für Gäste zugänglich zu machen - und auch wir machten uns dort auf den Weg. Bekleidet mit Helm, Schutzmantel und Geleucht ging es los.
Glück auf!
Am Boden rinnt Wasser aus einer Quelle, welche weiter oben am Berg entspringt.
Kalkablagerungen am Felsen wurden abgeschabt und das Pulver zum
Stärken der Knochen und der Gesundheit eingenommen!
Stalaktiten in kleinster Form
Die Hl. Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute.
Im Bergwerk ist der größte "Raum" mit mehr als 13m Länge und 5 m Höhe
auch als Kapelle benutzt worden.
Der Grubenhunt - das Sprichwort: "Auf den Hunt gekommen" stammt aus
der Bergwerksprache. Es bedeutete, wenn ein erfahrener Bergmann gesundheitlich
nicht mehr mit Hammer und Meissel arbeiten konnte, musste man den mit Steinen
beladenen Grubenhunt fahren - eine schwere und schlecht bezahlte Arbeit.
St. Michael - Hotel zum Weissen Stein
Wieder im Tageslicht angekommen, fuhren wir weiter zu unserem Quartier in St. Michael. Im "Hotel zum Weissen Stein" bei Fam. Pankratz wurden wir bestens versorgt, bevor es am frühen Abend weiterging zur Burg Mauterndorf...
Burg Mauerndorf
Und nun kehret dem schönen St. Michael den Rücken und tauchet ein in die Welt des finsteren Mittelalter - ein schauerlich und auch erbauliches Ereignis!
In der herrschaftlichen Burg zu Mauterndorf erfuhren wir viel gute und erschreckende Botschaften über vergangene Ereignisse und großzügige Gastlichkeit!
Das Burgfräulein Jolante konnte uns zeigen die verschiedenen Pfade und Gänge der Burg.
Die Musicians der Bürgermusika am Tore.
Viele Händler waren unterwegs auf der einzigen Straße aus den Kärtnerlanden um über die
hohen Berge der Tauern nach Salzburg zu kommen - der hohe Erzbischof aus Salzburg,
OH JUBEL wurde reich an Gold und Waren aus den Einnahmen des Wegezolls.
Kurzer Ausflug in die Gegenwart:
wo schaut der Sepp hin?
Mit so einem Empfang hat wohl keiner gerechnet!
Bilder wurden gemalen...
... und welche von nun an in der ganzen Welt zur Schau gestellt werden!
Aufgepasst! Dies ist der Kutscher unseres Fuhrwerks - wohlgenannt "Siegfried".
Habt Dank für Eure treuen Dienste!
Oh seht ein Ritter!
Wer Er wohl sein wird?
Seid gegrüßt edler Ritter Georg von und zu Diebrechtschwanden
Will Er denn Krieg führen, dass er so schwer bewaffnet sein möge?
Ah - Er musste sich verteidigen gegen schwer bewaffnete Strassendiebe, kommet
herein in unsere warme Stube der Burg - andere Gäste erwarten Euch bereits...
Oh welch atemberaubende Schönheiten!
Befehlshaber der Musicians Ritter Herbert von und zu Ellmauen
hat Wohlgefallen an den Darbietungen!
Die Gäste wurden gebeten in die großen Hallen des Burgherrschers -
sich zu kleiden wie es des Standes gebührt und beim Erzbischof Karl dem großem Bürgermusician
vorstellig zu machen.
Der Tischherr wird achten auf Sitte und Anstand bei Tische!
Erste Regel: Bei Tische solle Er unter keinen Umständen morden!
Musicians - spielet auf!
Ich, Erzbischof Karl von und zu großer Bürgermusician,
dulde Eure mickrigen Hofknickse und Verbeugungen und heiße
Euch auf meiner Burg willkommen! Nehmet und esset soviel ihr könnt!
Der Pfleger - solle Er Euch gut bewirten!
Burgschenke
Gesellschaften aus den fernen Hollanden, Germanien, Ostaricchi und Mannsee sind erschienen,
um Eure Gnaden Burgherrscher Josef von und zu Dalln, seiner Gefährtin Gerti aus dem edlen Geschlechte
Rauhberge und dem Tischherrn Herbert von und zu Ellmauen zu huldigen!
Knechte Martin und Florian: Traget auf die Speisen!
Tischherr, stimmet an einen Lobgesang!
"Hebet die Krüge - gefüllet mit Wein....
... auf die Gesundheit - so soll es sein!"
Oh wie spannend! Eine Nebenbuhlerin wirbt um die Gunst des Burgherrn!
Burgfräulein Christina kommet mit Ihrem feurigen Gaul Sepp schnellen Schrittes herangeritten!
... doch Burgherr Josef ließ sich nicht beeindrucken!
Seine Gefährtin Gerti blieb seine allerliebste Maid!
Die Jungfräulichkeit des Burgfräuleins Maria muss strengstens gewahrt bleiben -
hole Er den Keuschheitsgürtel!
Erquicket die Gäste mit einer Tanzvorführung, aber dann...
... serviere Er rasch die Suppe!
Herolde taten Kund, es gäbe Ketzer in den Reihen der Gäste!
Bestraft sie, bestraft sie hart!
An den Pranger mit Ihnen!
Bestimmet, Gäste: haben ihrer die Sünder genug gebüßt?
Sie wurden erlöst - dem Herren sei Lob und Dank!
Machet weiter! Kredenzt uns die Speisen vom Schwein und Huhn mit Knödel und Kraut!
Der Vorkoster aus Hollanden befindet die Speise für erfreulich!
Wohl an - esset und trinket!
Welch Schande - haben wir doch vergessen zu erwähnen:
der teuerste wohl unter den Gästen: der NARR!
Belustige Er uns!
Der Narr: Marcus von und zu lustigen Niederbrucken!
Man solle ihm reichlich Silberlinge geben für seine treffliche Vorstellung!
Ein gar schrecklicher Kampf zwischen Tischherrn und Narr...
Narr - gib klein bei, oder ich hacke dich mit meinem Kochlöffel in Stücke!
Doch nun: HULDIGT IHM DEN HERREN ALLER BURGEN!
JUBEL JUBEL JUBEL JUBEL JUBEL!!!!
Frohlocket Ihr Gäste aus Germanien und den Hollanden!
Sünder, die aus Torheit die Kutsche beschädigen, seien
mit harten Mitteln bestraft!
Schnaps solle Sünder Michael trinken bis zum umfallen!
Singet all ein Loblied auf die Harmonie, ich bitt!
Herr Pfleger, tischt uns auf Pofesen, und es reiche uns wohl!
Wir fahren hin in die Landen des Heiligen Michael -
und halten ein bei einem Glas Wein in der Schankstube!
Habt großen Dank für die Großzügigkeit, an Euer Tafel sitzen zu dürfen!
St. Michael - Hotel zum Weissen Stein
Die Tanzlmusi packte sogar noch ihre Instrumente aus!
Zu unserer Überraschung besuchte uns Franz Gappmair aus Tamsweg/Wölting (2 v.r.) -
er spielte einen Sommer lang bei uns! Schön dich wieder zu sehen!
Irgendwann waren alle Gläser leer und auch der letzte huschte leis ins Bett...
Sonntag in St. Michael
Nach einem reichhaltigem Frühstück bei Fam. Pankratz gingen wir in den Ort hinein, wo das Erntedankfest gefeiert wurde. Einheimische boten viele selbstgemachte Waren an und auch der ortseigene Samson durfte nicht fehlen!
Nach der Erntedankprozession gehen die BMK St. Michael, die Schützen und Samson durch den Ort und bringen den Wirtsleuten ein Ständchen - ein sehenswertes Spektakel!
Da fühlt man sich doch gleich wie daheim!
Der Samson ist bereits in Warteposition
Starke Burschen werden benötigt!
Ein prächtiger Anblick! Jubel! Jubel!
Der Bursche hat es geschafft - guat is gonga, nix is gschengn!
Bis zum nächsten mal!
Auch wir müssen uns leider aus dem schönen Lungau wieder verabschieden!
Gehabt euch wohl Ihr Berge und Täler des schönen Lungaues!
Wir kehren wieder!
Lieber Thomas,
vielen herzlichen Dank für die Organisation dieses tollen Ausflugs!
Es bleibt nur zu sagen: JUBEL! JUBEL! JUBEL!
Deine Bürgermusiker und Bürgermusikerinnen
Fotos:
Michi Loindl, Thomas Ebner, Renate Mayrhofer
Bericht:
Renate Mayrhofer